OV Schwetzingen besucht Synagoge: Gemeinsam für die Demokratie.

Einige Mitglieder des Ortsverbandes SchwetzingenPlus der Partei DIE LINKE haben sich am Donnerstag um 16 Uhr vor der neuen Synagoge in Heidelberg getroffen. Anlass waren eine Führung und ein Gespräch mit Rabbiner Pawelczyk-Kissin. Den Bildungs- und Solidaritätsbesuch hatten die Linken bereits unmittelbar nach dem Attentat von Halle mit dem Rabbinat vereinbart.

Bevor es aber in die Räume der jüdischen Gemeinde ging, traten die Besucher vor der Synagoge noch zu einem Gruppenfoto zusammen, das zugleich ein Zeichen setzen sollte, sich jederzeit konsequent für eine demokratische Vielfaltsgesellschaft einzusetzen. Auf den Schildern, die sie hielten war zu lesen: »Gemeinsam gegen den Antisemitismus! Gemeinsam gegen den Tabubruch! Gemeinsam gegen den Faschismus! Gemeinsam für die demokratische Gesellschaft!«

Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Rabbi, führte dieser die Gruppe dann zunächst durch die Ausstellung im Foyer, wobei es unter anderem um die Verlegung von sogenannten Stolpersteinen, also kleiner im Boden verlegter Gedenktafeln, ging, als auch um die Entwicklung jüdischen Lebens in Heidelberg und Umgebung. Außerdem war die Übergabe des Schwetzinger Thora-Fragments, das die sogenannte „Reichskristallnacht“, zum Teil überdauerte, wenn es auch schwer beschädigt wurde, an die jüdische Einheitsgemeinde Thema. Dieses Fragment soll künftig Teil der Ausstellung im jüdischen Gemeindezentrum werden.

Während der Führung durch die verschiedenen Räume der Synagoge erklärte Pawelczyk-Kissin lebhaft und anschaulich jüdische Bräuche und Traditionen und erzählte von den Realitäten heutigen jüdischen Lebens. »Der Abend war nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam. Ich könnte Ihnen noch stundenlang zuhören,« kommentierte der Schwetzinger Stadtrat Werner Zieger. Auf besonderes Interesse stießen dabei die verschiedenen jüdischen Speiseregelungen, die der Rabbiner gerne mit viel Humor erläuterte.

Am Ende herrschte Einigkeit: Der Besuch war für beide Seiten eine Bereicherung. Gerade in Zeiten, in denen bestimmte Kräfte wieder mit antisemitischen, rassistischen und anderweitig menschenverachtenden Ideologien die Gesellschaft zu spalten versuchen, sei es wichtig, miteinander im Austausch zu stehen.

Im folgenden noch der Link zum Bericht in der Schwetzinger Zeitung vom 08.02.2020: „Gemeinsam gegen den Tabubruch“ DIE LINKE-Besuch in der Synagoge in Heidelberg als deutliches Zeichen / Rabbiner erläutert Besuchern jüdische Bräuche